Quo Vadis Melodic Metal? Diese Frage gilt nicht speziell für das zweite Album von HUMAN RACE, sondern soll vielmehr allgemein die Problematik aufzeigen, dass es in letzter Zeit eine richtiggehende Veröffentlichungsschwemme in diesem Genre gegeben hat, und dementsprechend steigt immer mehr der "Sättigungsgrad", worunter möglicherweise auch HUMAN RACE leiden müssen. Die Schweden machen gute, solide Mucke – daran besteht kein Zweifel – aber nichtsdestotrotz müssen sie sich logischerweise auch mit anderen vergleichbaren Bands messen lassen, und hier ziehen HUMAN RACE oftmals den kürzeren. Dirt Eater ist „New Melodic Metal" pur, und vereinzelt kommt auch echte Begeisterung auf (z.B. bei Free Your Mind oder Lost In The Shadows), aber oft plätschern die Songs lediglich locker-flockig vor sich hin ohne aber wirklich hängen zu bleiben. Und gerade bei langsameren bis Midtempo Nummern kann man sich später nicht mal mehr an irgend etwas besonderes erinnern, was Lust machen würde die Scheibe noch mal einzulegen. Um jetzt nicht falsch verstanden zu werden: Dirt Eater ist eine wirklich ordentliche Melodic Metal Scheibe, aber leider auch nicht mehr! Und ob sich die Band einen Gefallen getan hat, ausgerechnet einen solchen Kult-Klassiker wie RAINBOWs Tarot Woman zu covern, darf bezweifelt werden, weil keine Gruppe der Welt das Original-Feeling des Blackmore/Dio-Songs erreichen kann – auch nicht HUMAN RACE, obwohl die Jungs ihre Sache eigentlich recht gut machen und das Original 1:1 nachspielen ... aber weder Blackmores Gitarrenspiel noch Dios Stimme können auch nur annähernd nachgemacht werden. Fazit: ein ordentliches Melodic Metal Album, das aber in der Masse vergleichbarer Veröffentlichungen nicht besonders herausragt.