Mit ihrem zweiten Album
Mystic Places beweist die Münchner Formation AVALON, daß Progressive Metal nicht unbedingt kompliziert verschachtelt mit 1000 Breaks in jedem Song sein muß. Stilistisch tendiert die Band eher in Richtung der frühen VENI DOMINI (
Fall Babylon Fall), was vor allem beim oftmals sehr kraftvollen und teutonischen Chorus deutlich wird. Dieser Vergleich hinkt jedoch, genau wie jeder andere Vergleich mit Gruppen wie SIAM oder LETHAL eigentlich nicht hundertprozentig angebracht ist (nur damit man in etwa einen Anhaltspunkt hat). Wie die meisten Sänger dieser Stilrichtung kann man auch Many Stürner erstklassige Vocalparts bescheinigen. Klar und gut, aber rauher als beispielsweise ein James LaBrie erinnert der stimmliche Ausdruck streckenweise eher an David DeFeis. Die Eigenständigkeit der abwechslungsreichen Songs wird auch durch die variantenreiche Tempi der Lieder deutlich. Zwar sind die meisten Tracks im Mid-Tempo gehalten, aber epischen Liedern wie
I'm Falling stehen auch Speednummern wie
Two Mental oder
Blind Dance entgegen, so daß nie ein Gewöhnungseffekt oder gar Langeweile aufkommt. Fans von Bands wie SIAM, LETHAL oder VENI DOMINI können hier ohne zu zögern zugreifen. Von AVALON wird man in Zukunft hoffentlich noch viel hören.