Der Geist von Bands wie LORDBANE oder auch CRIMSON GLORY lebt! Als Reinkarnationsziel hat er sich die dänische Formation ANUBIS GATE ausgesucht, denn diese Band setzt in etwa den Stil der genannten Acts fort, wobei die ganz große Klasse von CRIMSOM GLORY zu Anfangszeiten (Crimson Glory und Transcendence) nicht erreicht wird. Nichtsdestotrotz machen ANUBIS GATE ihre Sache sehr gut, und bringen epische Ausstrahlung, dramatische Spannung und progressiv-angehauchten Heavy Metal sehr ordentlich rüber. Hinzu kommen die extrem eigenständigen Vocals von Frontmann Torben Askholm, die den Wiedererkennungswert der Dänen noch verstärkt. Inhaltlich beschäftigt sich das Konzeptalbum mit einem psychischen Kampf gegen "innere Dämonen", was stilistisch/musikalisch sehr gut umgesetzt wird. Geschwindigkeitstechnisch bewegen sich die Songs nahezu ausschließlich im Midtempo, wobei die Prämissen auf die bereits angesprochene epische Ausstrahlung ausgerichtet sind. Charisma und Flair werden auch durchaus erreicht, aber dennoch ist diese "eindimensionale" Sichtweise ein kleinerer Kritikpunkt, denn über die gesamte Spieldauer hinweg ändert sich die Atmosphäre doch wenig, und ein bisschen mehr Abwechslung würde die Spannungsbögen eher pendeln lassen, anstatt sie konstant auf einem Niveau zu halten. Das Songmaterial ist insgesamt straight und eingängig, aber vereinzelt werden auch diverse Breaks eingebaut. Ob man Purification als "Progressive Metal" ansieht oder besser als "Epic Heavy Metal" bezeichnet bleibt sich im Endeffekt gleich, denn auf die Klasse kommt es an, und die ist bei ANUBIS GATE zweifellos vorhanden. Fazit: ein Album, wie man es stilistisch schon lange nicht mehr gehört hat, und wer auf die beschriebene Art von Mucke abfährt, der sollte durchaus mal die Scheibe anchecken und sich sein eigenes Urteil bilden.