Wie heißt es sinngemäß in Stephen Kings Friedhof der Kuscheltiere "Manchmal ist es besser, die Toten ruhen zu lassen". Hmmm ... ein Zombie-Albtraum war die METAL CHURCH Reunion-CD Masterpiece sicherlich nicht, aber mit genauso großer Sicherheit war's auch keine metallische Offenbarung – genauso wenig wie David Waynes Nachfolgeband WAYNE, die stilistisch schon irgendwie bei Metal Church/The Dark anschließt, ohne aber deren Klasse auch nur annähernd zu erreichen! Auffällig ist, dass WAYNE verstärkt auf Midtempo-Stampfer setzen, während Uptempo-Abgeh-Kracher eher Seltenheitswert haben. Analog zu den alten METAL CHURCH könnte man auch sagen „viel Start The Fire und wenig Hitman". Mit Ballad For Marianne versucht sich die Band anscheinend in der Tradition von Gods Of Wrath, und obwohl die neue Halbballade sogar recht gut geworden ist und zu den besten Songs der Scheibe gehört, kann sie den Klassikern der Anfangstage natürlich nicht das Wasser reichen. Auch gesanglich kommt David nicht an die enorme Ausdrucksstärke der ersten zwei Platten heran, allerdings zeigt er sich zum Glück deutlich erholt von den miserablen Gesangskünsten auf Masterpiece. Soweit hört sich alles ja ziemlich mies an, aber richtig schlecht ist Wayne definitiv nicht. Das Album ist reinrassiger und ursprünglicher Heavy Metal im Stil der 80er Jahre, und als Fazit kann sich festhalten lassen, dass die Platte eine ordentliche Scheibe geworden ist, die ein bisschen zu Midtempo-lastig ausgefallen ist und keinesfalls an die Klassiker Metal Church und The Dark heranreicht. P.S.: einen Punkt Abzug gibt es noch für die kurze Spielzeit unter 40 Minuten, die man angesichts der heutigen CD-Preise den Fans eigentlich nicht mehr anbieten sollte.
8 Punkte - Wolfgang Volk (19.06.2001)