Nach Live In America gibt es nun Live In Europe - ebenfalls ein TRANSATLANTIC Live-Doppel-Album, das nun via InsideOut Music veröffentlicht wird. Wenn man sagt, TRANSATLANTIC sei eine Mischung aus MARILLION, SPOCK'S BEARD, DREAM THEATER und den FLOWER KINGS, würde man sich die Sache zu einfach machen, weil eine solche Aussage einfach nicht zutrifft. Sicherlich sind hie und da vereinzelte Einflüsse der genannten Bands auszumachen, aber insgesamt orientiert sich die Band eher an 70er Jahre Größen, unter anderem vielleicht ein bisschen an PINK FLOYD, YES, KING CRIMSON oder gar den BEATLES. Der Siebziger Touch wurde dann aber geschickt in die heutige Zeit transformiert, so dass im Endeffekt eine eingängige Progressive Rock Mucke entsteht, die als "zeitlos" charakterisiert werden kann. Rock und auch Pop werden bei TRANSATLANTIC vermischt und im progressiven Gewand dargebracht, was den exzellenten Musikern Neil Morse, Roine Stolt, Mike Portnoy und Pete Trevawas natürlich ausgezeichnet gelingt. Einerseits sind die Songs wie gesagt eingängig und äußerst harmonisch konzipiert, aber selbstverständlich gibt es auch jede Menge instrumentaler Abfahrten, die auf höchstem Niveau angesiedelt sind, aber nur selten durch offensichtliche angeberische Frickelei glänzen, sondern jederzeit songdienlich eingebaut wurden, um vor allem Atmosphäre und Feeling zu schaffen. In der Tradition progressiver Rockmusik haben nahezu alle Tracks auch Überlänge in der Spielzeit (zwischen sechzehn bis dreißig Minuten) ... lediglich We All Need Some Light ist ein "Short-Track" mit einer Länge knapp unter sieben Minuten. Fazit: wer sich zu den klassischen Progressive Rock Fans zählt, kann mit Live In Europe nichts falsch machen - starke Scheibe!