Hmm ... ob das so geschickt war, ein reines Instrumentalalbum zu veröffentlichen? Mit Sonic Boulevard veröffentlich Tomas Bodin, hauptamtlich Keyboarder bei den FLOWER KINGS, sein neuestes Soloalbum, das viele Spielarten des Prog Rock bedient, und sogar gelegentlich in Jazz oder Soundtrackgefilde vordringt. Mit Tomas Bodin selbst, Jonas Reingold, Zoltan Csörsz, Hans Brunisson, Ulf Wallander und Roine Stolt ist fast die gesamte FLOWER KINGS Mannschaft versammelt, und über Strecken hört man dies dem Album auch an, das somit durchaus als gute musikalische Ergänzung zu den FLOWER KINGS Veröffentlichungen betrachtet werden kann. Hinsichtlich der stilistischen Vielfalt gibt es nichts auszusetzen, denn die Scheibe ist abwechslungsreich, atmosphärisch und interessant konzipiert. Was man halt vermisst - und damit wären wir wieder bei der Eingangsfrage angelangt - ist Gesang, der nun mal fast immer das berühmte Pünktchen auf dem i ist. Wäre dieser Faktor noch vorhanden, so wäre Sonic Boulevard ein Progressive Rock Album, das man ohne jegliche Abstriche weiterempfehlen könnte. So aber muss man ganz deutlich den Hinweis bringen, dass die CD in erster Linie für Fans interessant sein dürfte, die auch ohne Vocals auskommen und gerne intensiv reiner Musikarbeit lauschen ... wer zu dieser Spezies gehört, wird dann allerdings wahrscheinlich sehr angetan sein vom technischen Können und dem Ideenreichtum von Tomas Bodin. Bei der Punktvergabe wird aber berücksichtigt, dass viele Fans die Gesangsarbeit vermissen werden, deshalb gibt es auch nur eine einstellige Bewertung, die mit Vorbehalt zu sehen ist (denn für Prog Instrumentalfans wäre eine sehr hohe Bewertung durchaus angebracht und gerechtfertigt).