Den eingefleischten Progressive Metal Fans müßte TIME MACHINE eigentlich schon lange ein Begriff sein, da die Band bereits mit ihren bisherigen Longplayern (allem voran Act II: Galileo) voll überzeugen konnte, und ein Aushängeschild der italienischen Progressive Metal Szene wurde. Früher vereinigen TIME MACHINE teilweise eine eigenständige und stilistisch kaum vergleichbare Mischung der Qualitäten von CRIMSON GLORY, DREAM THEATER und QUEENSRYCHE (z.B. auf Shades Of Time), ohne dabei wie eine Kopie genannter Bands zu klingen, doch Evil ist anders und zeigt eine gereifte Band, die mit keiner anderen Gruppe verglichen werden kann, da sie durchaus einen eigenen Stil hat. Im Vergleich zu den Anfangszeiten sind die Songs eingängiger und weniger "anstrengend" konzipiert, aber nichtsdestotrotz hat die progressive Klasse in keinster Weise gelitten. Im Gegenteil: technisch anspruchsvolle Tracks songdienlich zu arrangieren ist eigentlich das Schwerste im Bereich des Progressive Metal, und das haben die Jungs auf Evil hervorragend hinbekommen. Teilweise hört sich TIME MACHINE richtiggehend nach Melodic Metal an, aber die Feinheiten verraten bei genauerem Zuhören, dass die Prog-Wurzeln nicht vergessen worden sind. Zusätzlich zur Melodic und zum Prog gibt es auch jede Menge epische Passagen zu hören, die in Verbindung mit der Melodieführung teilweise ein kleines bisschen an CONCEPTION oder die neueren KAMELOT erinnern. Wer ein Freund progressiven, epischen und melodischen Metals ist, der sollte sich Evil absolut zu anchecken vormerken, und sich sein eigenes Urteil bilden.