Hochmelodisch und leicht zugänglich im positiven Sinn geht es bei TEN und deren neuem Album
Babylon zu. Das Konzeptalbum über eine Arbeitsplatzliebe, Mord und Rache setzt sich gleich beim ersten Anhören in den Lauschern der Zuhörer fest ohne auf Dauer zu ermüden, und Melodic Metal Fans sollten sich dieses Teil durchaus einmal vormerken. Der Härtegrad TENs ist sehr gemäßigt, Gesang angenehm und eingängig, und die Musik ist fein konzipiert, ebenfalls eingängig und sehr ausgeglichen. Der im Hintergrund stets präsente Keyboardteppich dichtet den Raum ab während die Gitarren logischerweise eher im Vordergrund stehen, aber dies nicht in aufdringlicher Weise, sondern dezent und immer songdienlich. Aber auch bei allem Lob darf man nicht in den Fehler verfallen, alles nur noch schwarz-weiß zu sehen, sondern man muss auch die leichten Grautöne erwähnen, die sich immer wieder mal zwischenrein geschlichen haben. Das heißt, dass TEN manchmal gar zu sehr in zu seichte Gefilde abdriften und dort fast schon an der Grenze zum Posertum balancieren. Andererseits darf man bei
Babylon natürlich auch keine "true" Metal Maßstäbe anlegen, weil TEN schlicht und einfach High Melodic Metal spielen, bei dem die Härte so gut wie keine Rolle spielt. Wer viel Wert auf Melodien und Harmonien legt (aber kein richtiger Poser ist!), sollte in
Babylon also unbedingt einmal hineinhören, während Fans von härterer Mucke zum nächsten Review übergehen können.