Eigentlich haben sie alles richtig gemacht und nach
The Nature Of Evil ein weiteres verdammt gutes und reinrassiges Heavy Metal Album abgeliefert, und trotzdem kann man bei
The End Of Sanctuary nicht unbedingt von einer Scheibe sprechen, die einen restlos vom Hocker reißt. Woran liegt das? Nun ja, im Endeffekt hätte der Titel dieses Albums auch locker
The Nature Of Evil Part II heißen können, d.h. es gibt absolut keinen Unterschied zwischen diesen beiden Veröffentlichungen – weder stilistisch noch was die Klasse anbelangt. Da
The Nature Of Evil zweifellos ein Klassealbum war, scheint die eingangs erwähnte Aussage also zunächst widersprüchlich, aber seien wir doch mal ehrlich: wollen die Fans immer wieder dasselbe von der gleichen Band hören? Das wiederum ist in der Tat eine sauschwere Frage (obwohl sie zunächst banal erscheint), die aber jeder für sich selbst beantworten muß. Ab zurück zu SINNER und
The End Of Sanctuary: im Vergleich dazu klingen beispielsweise RUNNING WILD von Album zu Album mega-abwechslungsreich, und das wiederum lässt für SINNER tief blicken. Aber was soll das ganze Drumherumgeschwätz – mein persönlicher Eindruck ist der, dass SINNER mit
The Nature Of Evil ein Riesenerfolg gelungen ist und dass sie diesen kommerziellen Erfolg jetzt wiederholen wollen und sich deshalb auf keine Experimente einlassen. Demzufolge ist
The End Of Sanctuary wieder ein klassisches, melodiebetontes Heavy Metal Album ohne Schnörkel geworden, wie man es in der Art aber schon oft gehört hat (sowohl in den 80er Jahren als auch in letzter Zeit). Also gilt der Grundsatz: kernig, griffig, traditionell, gut ... mehr aber auch nicht! Logischerweise sind vom Uptempo-Kracher bis zum Midtempo-Stampfer wieder einmal alle Tugenden vertreten, die man sich allgemein so wünscht, und wem das langt, der sollte mit
The End Of Sanctuary bestens bedient sein; wer aber mehr Wert auf Abwechslung und Überraschungen legt, sollte zumindest erst einmal andere Bands anchecken, bevor er sich für diese Scheibe entscheidet.