Lieb und brav ist ja schön und gut, aber zuviel davon wird auf Dauer immer öder und langweiliger. Das trifft jedenfalls auf das re-releasete Album
The Key Part I: The Prophecy von STANGERS ON A TRAIN zu, das im Original bereits 1990 erschienen ist. Bekanntestes Mitglied der ruhigen Prog-Rocker ist "Arbeitstier" Clive Nolan, dessen technisch außer Frage stehenden exzellenten Fähigkeiten den meisten Fans aufgrund seiner Arbeit bei ARENA, PENDRAGON und SHADOWLAND bekannt sein dürften. Neben Clive sind bei STRANGERS ON A TRAIN noch Karl Groom (Ex-TRESHOLD & SHADOWLAND, all guitars and basses) und Tracy Hitchings an Bord, die mit ihrer niedlichen, mädchenhaften Stimme für einen romantisch-unschuldigen Charme sorgt. Ihr denkt, ich hätte den eigentlich obligatorischen Schlagzeuger vergessen? Irrtum - Fehlanzeige. Das Album wurde komplett ohne Drums eingespielt, was ein weiterer Hinweis auf die sehr ruhige Atmosphäre ist. Einem solch gewagten Schritt ist sicherlich Respekt und Achtung vor dem gezeigten Mut zu zollen, da sich die STRANGERS dadurch natürlich von anderen Bands abheben, aber auf der anderen Seite fehlt damit einfach der Gegenpol zur extrem keyboardlastigen Untermalung, was das Album letztendlich eindimensional klingen läßt. Und genau aus diesem Grund kommt die eingangs erwähnte Langeweile auf, die sich erstmals nach ca. 20 Minuten bemerkbar macht und während des weiteren Anhörens nicht mehr weichen will. Trotz eines technisch/kompositorisch anspruchsvollen Werks ist
The Key Part I: The Prophecy daher nur Mittelmaß.