Vom Wiederveröffentlichungstrend haben auch SHADOWLAND Wind bekommen. So wurde jetzt die 1994 erschienene zweite CD von Clive Nolan & Co. mit einem Bonustrack nochmals unters Volk gebracht. Ob sich die Qualität des Gebotenen dadurch allerdings wesentlich verbessert, sei dahin gestellt. Zwar ist keine Note auf dieser CD wirklich schlecht, aber es plätschert doch alles ziemlich belanglos vor sich hin, Marke 1000 mal gehört. Die CD sollte man einem Außenstehenden, der sich ein Bild vom sogenannten Neo Prog machen will, besser nicht vorspielen, er könnte das Ganze mit gehobener Radiomucke verwechseln. Dabei drängt sich mir wieder meine typische SHADOWLAND-Frage auf: Ist das wirklich derselbe Mann, der zusammen mit Mick Pointer ARENA erschaffen hat...? Vielleicht sollte Clive Nolan, so begabt er an den Tasten auch ist, einfach nicht singen. Auch die Gitarren von Karl Groom sind nichts Besonderes, und mir persönlich ist es ein Rätsel, wieso dieser Mensch – vor allem auch, wenn er bei THRESHOLD die Klampfe schwingt – wie ein Gott verehrt wird. Das Nervigste an dieser CD ist aber das Drumming: "Bumm-Bätsch-Bumm-Bätsch" vom Typ hypereinfallslos, und dann noch penetrant in den Vordergrund gemischt. Songs wie A Matter Of Perspective oder Dreams Of The Ferryman zeigen gute Ansätze, das Ganze verläuft sich dann aber oftmals in Richtung "Party-Prog". Der Bonustrack So The Music Stops kann da auch nicht helfen. Stichwort Party: Nach den ersten 10 Bier kommt die Scheibe sicher echt gut...
6 Punkte - Erik Gorissen (06.05.1998)