Hey-Ho ... gar nicht mal so schlecht! Mit House Of Cards beweisen SAGA auch nach mehr als 20 Jahren, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören, denn im Großen und Ganzen erinnern sich die Jungs um Michael Sadler mit diesem Output wieder an ihre besten Zeiten, die beim Debüt Saga begannen und immerhin bis Heads Or Tales andauerten. Klar, so geniale Songs wie Wind Him Up, On The Loose oder The Flyer sind auf House Of Cards nicht zu finden, aber dafür bietet die Scheibe bis auf den schwachen Titeltrack keinen Totalausfall, sondern rockt in bekannter SAGA-Manier ab. Und diesen Stil kann man wohl am besten als „Rockmusik ohne Holzfällermentalität" beschreiben, d.h. Syntie-Sounds ergänzen sich sehr gut zu leicht monumental angehauchten Rocksongs, bei denen die Stimme von Mister Sadler natürlich nach wie vor im Vordergrund steht, während die Mucke an sich eingängig und doch in gewissem Maße anspruchsvoll ist. Anspieltipps sind der Opener God Knows und die Chapter-Nummern Ashes To Ashes (Chapter 11) sowie We'll Meet Again (Chapter 15), die noch am ehesten an die guten alten SAGA-Zeiten (Ende der Siebziger bis Anfang/Mitte der Achtziger) erinnern. Der Rest ist solide Rockmucke im typischen SAGA-Stil, und auch wenn die Stücke nicht mehr so zu begeistern wissen wie früher, bleibt festzuhalten, dass die Band ihrem eigenen Sound absolut treu geblieben ist und immer noch eindeutig als SAGA identifiziert werden kann.