Wie schnell sich doch manchmal alles ändert. Vor gar nicht allzu langer Zeit noch mit ihrem Songtitel Greed Machine auf dem Rock Hard Sampler mit den besten ungesignten Bands vertreten, hat STIGMATA heuer einen Deal bei Noise bekommen und legt mit Solum Mente Infirmis... ein vielversprechendes Debüt vor. Die harte aber dennoch sehr melodische Musik kann stilistisch am besten als Melodic Power Progressive Metal beschrieben werden, wodurch auch deutlich wird, welche Stilarten hier auf ungewöhnliche und sehr interessante Art zusammengefaßt wurden. Durch viel Power und Druck, verbunden mit progressiven und teils sogar sperrigen Strukturen, wird der Musik ein so eigenständiger Klang verliehen, daß man vergeblich nach Vergleichen mit anderen Bands sucht. Über die gesamte Spielzeit von über 70 Minuten gesehen, wird aber eben diese Sperrigkeit manchmal übertrieben, was dazu führen kann, daß es für so manchen Hörer auf Dauer etwas zu ermüdend wird. Mit einem besseren Arrangement hätte man die Musik ein bißchen nachvollziehbarer anordnen können, ohne das Songwriting zu tangieren. Ansonsten läßt sich eigentlich nur noch der Drumsound kritisieren, der viel zu synthetisch klingt und bei einer brachialeren Produktion für mehr Druck gesorgt hätte. Spieltechnisch und kompositorisch ist das Album aber insgesamt hervorragend in Szene gesetzt worden. Von dieser Band wird man in Zukunft sicher noch hören.
12 Punkte - Wolfgang Volk (05.02.1998)