Nach dem 98er Opus
XIII präsentieren RAGE nun in neuer Dreier-Besetzung (Peter Wagner, Viktor Smolski, Mike Terrana) den Nachfolger
Ghosts, der ebenfalls zusammen mit dem LINGUA MORTIS ORCHESTRA aufgenommen wurde und nahtlos an den Vorgänger anschließt, wobei anzumerken ist, daß die orchestralen Elemente diesmal mehr im Hintergrund stehen, was zur Folge hat, das der Gesamteindruck wesentlich homogener und passsender wirkt. Weiterhin ist
Ghosts etwas rockiger geworden, wobei die Melodien nach wie vor absolute Priorität genießen. Das Gesamtergebnis ist somit ein sehr schönes, eingängiges Rock-Metal Album, das die ganze Palette von temporeich (
Love & Fear Unite), über treibend (
Wash My Sins Away,
Back In Time) bis hin zu düster (
Fear) und hymnisch (
Tomorrow's Yesterday) auslotet, ohne dabei irgendwelche Schwachstellen aufzuweisen. Das Konzept wurde hervorragend umgesetzt, und man kann wohl mit Fug und Recht behaupten, daß
Ghosts das bislang ausgereifteste und vermutlich auch beste RAGE Album ist. Lediglich den "alten" RAGE Fan der Anfangstage ist Vorsicht anzuraten, denn mit dem Speed der ersten Platten haben die "neuen" RAGE nichts mehr gemein; vielmehr ist
Ghosts das melodiöseste Album der Bandgeschichte geworden, das wirklich hervorragend in Szene gesetzt wurde. Wer von
XIII begeistert war, wird
Ghosts also wahrscheinlich als Offenbarung erleben ... in diesem Sinne: die Geisterstunde kann beginnen.