„Musikalische Weiterentwicklung" ist der Begriff, über den ich mich in letzter Zeit am meisten geärgert habe. Fast immer wurde nämlich eben dieser als Vorwand für einen nicht nachvollziehbaren und unglaubwürdigen Musikstilwechsel vorgeschoben. Im Fall von ROTTING CHRIST ist aber genau dieser Begriff angebracht, denn von einer ehemals grottenschlechten Schrubberband hat sich die Gruppe zu einem recht passablen Act in der Gothic Metal Szene hochgespielt. Die Hinwendung zum melodiösen Dark Metal ist auf
A Dead Poem fast vollständig vollzogen. Mit neuem Line-Up wurden die Songs atmosphärischer verdichtet, ohne die nötige Härte zu verlieren. Schwachpunkt ist aber nach wie vor der schlechte Gesang, der zu eindimensional und langweilig ist. Ansonsten wurde das Tempo etwas gedrosselt, was dem Ausdruck der Musik nur guttut. Zu erwähnen ist außerdem noch, daß
A Dead Poem von SAMAELs XY produziert wurde, was teilweise deutlich herauszuhören ist. Mit dem
toten Gedicht ist ROTTING CHRIST ein Schritt geglückt, der die Band langsam nach vorne bringt. Weiter so.