Sieh an, sieh an ... der klassische Thrash Metal ist doch nicht totzukriegen. Mit ihrem Debütalbum Made In Hell liefern REFLECTION aus Deutschland jedenfalls ein Thrash Album der "alten Schule" ab, und das ist nicht mal von schlechten Eltern. Natürlich sind die Hochzeiten des Thrash (z.B. SLAYER zur Hell Awaits / Reign In Blood Ära) längst vorbei, aber es ist doch schön zu sehen, dass dieser Metal-Stil nicht gänzlich von der Bühne verschwunden ist. Wie angedeutet kommen REFLECTION an die alten Bay Area Thrasher aus dem Amiland nicht heran, aber für deutsche Verhältnisse ist Made In Hell durchaus gelungen. Größtenteils sind die Songs reinrassige Thrash-Nackenbrecher, aber vereinzelt haben die Jungs auch leichte progressive Takte eingebaut. Diese wenigen Passagen sind aber bei weitem nicht so extrem vorhanden wie seinerzeit beispielsweise bei DEATHROW auf Deception Ignored, aber das ist auch gut so, denn zu komplexe Parts stören meistens den Fluss der Nummern, und das ist bei REFLECTION nicht der Fall. Das Songmaterial ist in erster Linie knallhart, wobei sich vieles im schnelleren Uptempo-Bereich abspielt. Aber REFLECTION setzen keineswegs ausschließlich auf reinen Speed, sondern variieren geschickt zwischen schnellerem Midtempo und echtem Speed. Dem Gesang hört man das Herkunftsland Deutschland zwar deutlich an, aber das war auch bei den alten Thrash-Bands aus deutschen Landen der Fall und stört eigentlich wenig. Was man vermisst sind absolut herausragende Kracher, aber solche Überhämmer sind speziell im Thrash extrem schwer zu schreiben. Das Songmaterial auf Made In Hell ist allerdings konstant gut, so dass man die Scheibe "old school" Thrashern sicherlich zum anchecken weiterempfehlen kann.