Wie sein SPOCKS BEARD Mitstreiter Neil Morse wandelt nun auch Nick d'Virgilio auf Solopfaden, und genau wie bei Morse werden sich die Reaktionen der Fans wohl in zwei Lager teilen. Den Die-Hard-Proggern wird Karma wohl ein bisschen zu gewöhnlich sein (obwohl die Scheibe mit Sicherheit „verspielter" ist als Neils Solowerk), und Leuten, die auch gerne mal Radio hören, wird die CD mit höchster Wahrscheinlichkeit zusagen. Die stilistische Bandbreite der Scheibe ist jedenfalls recht weit gefächert und reicht von den BEATLES über STYX, ELTON JOHN und JULIAN COPE bis hin zu KANSAS und KING'S X. Da von Rock über Pop und Soul bis hin zu Groove alles vertreten ist, sind die Songs mit Sicherheit radiotauglich und „kommerziell verwertbar". Und wer auf solchen Krempel abfährt, wird mit Karma sicherlich nichts falsch machen. Wie bei It's Not Too Late von NEIL MORSE gilt aber auch hier, dass eine objektive Wertung überhaupt nicht abgegeben werden kann, weil das Album erstens überhaupt nicht mit SPOCKS BEARD vergleichbar ist und zweitens reine Geschmackssache ist. Daher wieder meine rein subjektive Meinung: ich persönlich halte Karma für durchaus eigenständige und interessante US-Rockmusik, die zwar bestimmt Anspruch hat, aber trotzdem eher in die „Kommerzecke" geht. Fazit: anspruchsvoller und wesentlich abwechslungsreicher als NEIL MORSE, aber trotzdem nicht unbedingt ein Hammer, der einem den Atem stocken lässt.