Wie schon auf seinem ersten Soloalbum hat SPOCKS BEARD Mastermind Neil Morse auch auf seinem neuen Solo-Output It's Not Too Late wieder fast alle Instrumente selbst eingespielt – lediglich die Drums wurden von seinem SPOCKS BEARD Kollegen Nick d'Virgilio bedient. Musikalisch bewegt sich Morse auf Solopfaden eindeutig in typischer Singer/Songwriter-Manier zwischen Pop und Rock, zwischen Blues, Jazz und leichten progressiven Einlagen, und tränkt seine Songs eingängig in einem leicht zugänglichem Gesamtbild, das deutlich in eine kommerziell vielversprechende Ecke tendiert. Daher werden sich an It's Not Too Late die Geister wohl auch ganz gewaltig scheiden – die einen werden von Kommerzkacke reden, während andere die Scheibe abgöttisch lieben werden. Eine objektive Wertung kann daher überhaupt nicht abgegeben werden, weil das Album erstens überhaupt nicht mit SPOCKS BEARD vergleichbar ist und zweitens reine Geschmackssache ist. An dieser Stelle daher ausnahmsweise eine rein subjektive Einschätzung, die beim besten Willen nicht für jedermann gelten muss: ich persönlich halte It's Not Too Late für stinkgewöhnliche US-Rockmusik, die niemandem weh tut, aber auch keinen tieferen Eindruck hinterlässt ... 08/15-Musik halt, wie man sie tagtäglich x-mal im Radio hören kann. Wer aber auf solch radiotaugliche Harmonie-Mucke abfährt, der sollte in die CD unbedingt reinhören und wird mit höchster Wahrscheinlichkeit begeistert sein. Auf eine Punktvergabe wird hier allerdings bewusst verzichtet, weil It's Not Too Late wie bereits gesagt die Lager teilt, und da muss jeder schon für sich selbst entscheiden, ob er das Teil liebt oder ob's einem am Arsch vorbeigeht.