Kleines Appetithäppchen für SPOCK'S BEARD Fans - nicht mehr, aber auch nicht weniger ist es, was der Kopf besagter Kult-Truppe auf seinem Solo-Werk präsentiert. Die Songs können ihren Macher natürlich in keinster Weise verleugnen, sie sind lediglich ein gutes Stück straighter und schnörkelloser ausgefallen als das, was Neil im Kreise seiner SPOCK'S BEARD Mitmusikanten so zu fabrizieren pflegt. Guter, solider Rock, wie man ihn sich sogar im Radio vorstellen könnte. Mit einer Ausnahme: Das 23-minütige (!) A Whole Nother Trip könnte auch auf jedem SPOCK'S BEARD Album stehen, denn es bietet Abwechslung und zumindest streckenweise Prog vom feinsten, besonders der mitreißende Teil The Man Who Would Be King. Warnung übrigens: Ihr solltet Euch das Scheibchen besser nicht über Walkman reinziehen, denn Neils eingängige, mal mit sehr melancholischen (Emma), mal mit bitterbitterbösen Lyrics (Lost Cause) versehenen Songs animieren einfach zu stark zum lauten Mitgrölen. Und je nachdem, wo Ihr Euch für gewöhnlich rumtreibt (Bibliothek, Friedhof, Aktionärshauptversamm-lung ...) kommt es vielleicht nicht so gut, wenn ihr plötzlich lauthals herausplatzt: I'm A Loser, I'm A Failure...!
10 Punkte - Erik Gorissen (12.02.2000)