Prog Fans aufgepaßt: wer auf Bands wie PENDRAGON, ARENA, STRANGERS ON A TRAIN etc. steht, dürfte auch mit
The Other Side der Luxemburger Formation NO NAME bestens bedient sein. Leicht zugänglich, mit einfühlsamen Melodien und dennoch technisch verspielt bahnen sich die Songs ihren Weg in die geneigten Lauscher eines Prog Rock Fans und nisten sich dort auf Anhieb ein. Im Prinzip machen NO NAME ja alles richtig, trotzdem findet man als ewig nörgelndes Journalisten-Schwein auch hier seinen ersehnten Kritikpunkt. Einziges, aber nicht unerhebliches Manko der Scheibe, ist die fehlende Individualität. Gerade als PENDRAGON Kenner kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, das meiste schon einmal in der ein oder anderen Form vorher schon gehört zu haben. Was
The Other Side so klingen läßt, ist der charakteristische Einsatz der Keys und die Art des Gesangs, die von den Vertretern des typisch englischen Prog Rocks abgekupfert wirken. Auf der anderen Seite kann einem ein gutes Plagiat weitaus lieber sein als ein schlechtes Original, und "gut" sind NO NAME mit Sicherheit. Wer als Proggie nicht auf der Suche nach einem ultimativ neuen Kick ist, kann also wieder einmal relativ gefahrlos zuschlagen.