Wow, nicht von schlechten Eltern! Aber von den Death-Gothic-Metal-Portugiesen war ja auch nichts anderes zu erwarten, oder? Thema des neuen Werks ist die Chaos-Theorie, nach der ja der Flügelschlag eines Schmetterlings einen Wirbelsturm auslösen kann, und nach der nie mit Sicherheit vorhergesagt werden kann, welche Richtung das System im nächsten Moment nehmen wird. Und das trifft auch voll und ganz auf
The Butterfly Effect zu. Der Hörer balanciert auf Messers Schneide, und jeden Moment kann die Stimmung unerwartet kippen. Da wird man z.B. in einem Moment von der glasklaren, tiefen Stimme von Fernando Ribeiro eingelullt - und im nächsten Moment gibt's plötzlich volles Brett auf die Omme, mit schönstem Death-Metal-Gegrunze. Aber guuuut! Hier wird das ganze als Stilelement eingesetzt, das wohldosiert nicht mal bei mir seine Wirkung verfehlt - dabei kotzten mich ja normalerweise Grunzvocals buchstäblich einfach nur an. Aber auf
The Butterfly Effect muß das so sein! Hört z.B. einfach mal in
Soulsick rein - wie MOONSPELL einen da erst einlullen und plötzlich in nie gekannter Härte volle Breitseite geben ist einfach nur genial. Und selbst in
Cant's Bee, einem der ruhigsten Stücke der Platte, setzen im richtigen Moment supersaftige Gitarren ein, um dem ganzes die nötige Portion Schmackes beizusteuern. Kaufen! Aber Achtung, MOONSPELL-Fans -
The Butterfly Effect unterscheidet sich in puncto Härte und Kompromißlosigkeit um einiges ... speziell vom Vorgänger
Sin/Pecado.