"Sehr experimentell" ist die erste Beschreibung, die einem zum neuen MY DYING BRIDE Album einfällt. Auf dieser Scheibe kommen MY DYING BRIDE auch ohne ihren ehemaligen Violisten Martin Powell aus, der die Band aufgrund deren Ausrichtung auf moderne Aufnahmetechnologien und Samples verließ. Und in der Tat stehen diese neuesten Soundtechniken augenfällig im Vordergrund und lassen
34,788% ... Complete megamodern aber gleichzeitig auch ziemlich interessant klingen. In einer der letzten Besprechungen in der letzten Ausgabe hatte ich geschrieben, daß Atmosphäre im Prinzip der wichtigste und vielleicht sogar der einzige Faktor ist, der ein Gothic Metal Album zu etwas besonderem macht. Diese Aussage ist auch zweifelsohne richtig, und genau das haben MY DYING BRIDE auf ihrer neuesten Scheibe hinbekommen: Atmosphäre und Ausdruck en masse! Wie immer sind die Songs größtenteils doomig langsam geworden und decken eine Gefühlsspanne ab, die von verzweifelt über traurig bis bedrohlich düster reicht. Wer im dritten Stockwerk oder höher wohnt, sollte sich das Album also nicht unbedingt während eines extremen Stimmungstiefs anhören, HaHa. Wer düsteren Tönen mit experimentellen, elektronischen Sound offen gegenübersteht, sollte nichtsdestotrotz auf alle Fälle mal in die Scheibe reinschnuppern. Meine persönliche Sache ist es zwar mit Sicherheit nicht, aber objektiv betrachtet muß hier zweifellos eine gute bis sehr gute Punktzahl vergeben werden.