Elf Jahre nach Veröffentlichung ihres Debüts
None Shall Defy, welches seinerzeit für Begeisterung im Lager der Bay Areaner sorgte, wollen INFERNAL MAJESTY beweisen, daß sie es immer noch können. Rauher Thrash der alten Schule bildet die Basis ihres neuen Albums
Unholier Than Thou, dem erst zweiten Werk der Bandgeschichte. Hätte man es auf eben dieser Basis belassen, wäre die Platte möglicherweise auch zu einem weiteren Klassiker des Thrash geworden. So aber lassen INFERNAL MAJESTY zu viele moderne Einflüsse á la PANTERA in ihre Musik einfließen, was dazu führt, daß das Album über weite Strecken ein bißchen unorganisiert klingt. Die übelsten Beispiele für dieses Statement sind
Black Infernal World und
Art Of War, wo man überhaupt nicht erkennen kann, in welche Richtung die Jungs jetzt eigentlich gehen wollen. Selbst bei den Old School Thrash Stücken wird den Songs immer wieder durch eigenwillige Breaks mit anschließenden Rhythmuswechseln der Fluß genommen. Hört sich zwar interessant an, ist aber tatsächlich völlig unpassend. "Schuster, bleib bei deinen Leisten" besagt ein altes Sprichwort. Diesem abgedroschenen Leitspruch wären INFERNAL MAJESTY besser gefolgt und hätten ein Album vorgelegt, daß knüppelhart durchholzt wie damals das Götteralbum
Reign In Blood von SLAYER. Mehrere gute Ansätze sind ja zu erkennen (
Roman Song,
Where Is Your God), aber die Einbeziehung der modernen Einflüsse hätte man sich insgesamt getrost sparen können. Last not least kommt als negativer Faktor die extrem kurze Spielzeit hinzu, die in den 80er Jahren Gang und Gebe war. In der heutigen Zeit und bei den heutigen CD-Preisen sollte der "Value For Money" Gedanke aber doch etwas ausgeprägter sein; das ist man den Fans schließlich schuldig.