Wow, was für ein Beginn! Sind das wirklich HELLOWEEN oder JUDAS PRIEST, die zusammen mit Rob Halford
Painkiller II eingespielt haben? In der Tat erinnert
Push ziemlich an
Painkiller, doch liebe Kürbis-Freunde, keine Angst, die markanten HELLOWEEN-Merkmale wurden beibehalten, was speziell an der Gitarrenarbeit deutlich wird. Außerdem ist
Push ein Ausnahmesong, denn mit
Falling Higher folgt unmittelbar ein typisches HELLOWEEN Stück, dem sich allerdings gleich wieder ungewohntere Klänge anschließen. Spätestens bei
Don't Spit On My Mind wird deutlich, daß die Jungs um Michael Weikarth diesmal sehr viel Wert auf Abwechslung gelegt haben, was prinzipiell auch sehr lobenswert ist. Auf der anderen Seite besteht gerade bei etablierten Bands die Gefahr, daß bei solchen Stilexperimenten einige Lückenfüller und im Extremfall sogar richtige Ausfälle zu verzeichnen sind. Leider bewahrheitet sich diese Binsenwahrheit auch auf
Better Than Raw. Obwohl außer
Time kein Totalausfall vorhanden ist, wirken einige Songpassagen zu sehr aufgesetzt, was auch daran liegen mag, daß bei eben diesen Teilen der Gitarrensound ungewohnt brachial-modern ausgefallen ist. Vermutlich wird
Better Than Raw die Fans in zwei verschiedene Lager teilen, in dem auf der einen Seite die traditionellen HELLOWEEN Fans stehen, die sich entweder die
Walls Of Jericho oder die
Keeper Of The Seven Keys Zeiten zurückwünschen, und auf der anderen Seite die Neueinsteiger, die der Band möglicherweise objektiver gegenüberstehen. Ich für meinen Teil muß zugeben, daß mir die älteren Sachen mit Kai Hansen und Michael Kiske wesentlich besser gefallen haben. In diesem Fall kann es also durchaus sein, daß mein Urteilsvermögen etwas getrübt ist, deshalb empfehle ich allen, das Album selbst anzuchecken und sich ein eigenes Urteil zu bilden.