Das ist sie nun also - die Stunde der Wahrheit. War HAMMERFALLs sagenhaftes Erstlingswerk
Glory To The Brave wirklich der Beginn einer neuen Metalsensation oder vielleicht doch nur eine Eintagsfliege? Die Antwort auf den letzteren Teil der Frage lautet jedoch eindeutig "Nein"!
Legacy Of Kings klingt im Gegenteil sogar um einiges ausgereifter und durchdachter als das Debüt, ohne dabei aber dessen naiven Charme vermissen zu lassen, der schon
Glory To The Brave zu etwas besonderem machte - die jugendliche Unbekümmertheit hat allerdings schon etwas gelitten. Stilistisch hat sich nichts geändert, HAMMERFALL stehen nach wie vor für kraftvollen, schnellen Power Metal, was zu Beginn sogleich durch
Heeding The Call und dem Titeltrack
Legacy Of Kings bewiesen wird. Gleiches gilt für
Dreamland, das dem einzigen schwächerem Stück
Let The Hammer Fall folgt. Natürlich darf auch eine Halbballade à la
I Believe nicht fehlen, und siehe da,
Remember Yesterday füllt auch diese Lücke nahtlos aus. Bereits zu diesem Zeitpunkt fällt allerdings auf, daß die Struktur und Reihung der Songs sehr von
Glory To The Brave abgekupfert wirken, aber frei nach dem Motto "Never Change A Winning Team" (in diesem Fall "Never Change A Winning Structure") kann man den Jungs das beim besten Willen nicht für übel nehmen - METALLICA haben es mit
Master Of Puppets nach
Ride The Lightning schließlich ähnlich gemacht und RUNNING WILD folgen diesem Motto bereits seit 10 Jahren. Als Coverversion haben sich Joacim, Oscar & Co. diesmal
Back To Back vom göttlichen
Red, Hot And Heavy Album der dänischen hübschen Jungfrauen (PRETTY MAIDS) ausgesucht, und geben diesen Song im Prinzip originalgetreu in begeisternder Weise wieder. Nach den beiden Speedkrachern
Stronger Than All und
Warriors Of Faith beschließt überraschenderweise nicht etwa eine epische Monumental-Bombasthymne, sondern eine größtenteils akustisch begleitete Balladenhymne ein Album, das den hohen Erwartungen zweifelsohne gerecht geworden ist. Was
Legacy Of Kings von
Glory To The Brave am meisten unterscheidet, ist im Prinzip lediglich der fehlende Überraschungseffekt, ansonsten ist auch dieser Nachfolger erstklassig gelungen.