Ähnlich wie die alten BON JOVI zu ihren Anfangszeiten beweisen auch FAIR WARNING, daß extrem eingängiger Heavy Rock/Metal durchaus seine Reize haben kann, auch wenn so manch einer vielleicht sogar von Posertum reden wird. Straight, höchst melodisch und eingängig rocken sich die Songs ihren Weg mit Ohrwurmcharakter in die Lauscher der Zuhörer und verbreiten dabei eine äußerst positive Stimmung, die so richtig schön zum mitsingen einlädt. Um die Struktur der Stücke einmal in etwa zu beschreiben: ein typischer FAIR WARNING Song besitzt eine starke Hookline, eine von der klaren und ausdrucksstarken Stimme Tommy Hearts getragene Gesangsmelodie, meistens ein feines und passendes Solo von Gitarrist Helge Engelke sowie ein relativ ideenreiches Arrangement, das den jeweiligen Track schlüssig und kompakt macht.
Four rockt direkt und oftmals temporeich (vor allem der überragende Opener
Heart On The Run), aber natürlich dürfen auch ruhigere und gemäßigte Halbballaden wie
Tell Me I'm Wrong nicht fehlen, was zwar den üblichen Klischees dieses Musikgenres entspricht, aber das Album halt auch abwechslungsreicher klingen läßt. Auf der anderen Seite soll hier aber auch nicht unerwähnt bleiben, daß die Hannoveraner den Melodic Rock/Metal mit Sicherheit nicht neu entdeckt haben -
Four ist vielmehr eine Scheibe, wie man sie schon oft in der ein oder anderen Form gehört hat, und Metal Fans der härteren Gangart werden damit sowieso nicht allzuviel anfangen können. Doch rein objektiv betrachtet ist das vierte Album von FAIR WARNING wieder einmal ein feines und solides Scheibchen geworden, das niemandem weh tut und den Fans eingängiger Rock/Metal Mucke ohne größere Bedenken empfohlen werden kann, auch wenn die Scheibe gegen Ende ein bißchen nachläßt.