Eines vorweggenommen: ENTOMBED 1998/99 kann man genauso wenig länger als schwedischen Death Metal bezeichnen wie man Bill Clinton einen "Ehemann des Jahres"-Award verleihen wird. Mit Same Difference setzen ENTOMBED heutzutage noch mehr auf einen rockigen und groovenden Sound, der wahrscheinlich am besten bei Teenies ankommen wird. Und vor allem der besagte Groove steht im Vordergrund der neuen Scheibe, was die Band stilistisch "angesagter" klingen läßt denn je. Aber genau dieser Groove, verbunden mit versoffenen Vocals á la Lemmy Kilminster nervt auf die Dauer. Die Brutalität der Anfangstage, die bei aller Härte immer mit technischen Können verbunden war, ist zugunsten eines dreckigen "Death'n'Roll" Sounds gewichen, den MOTÖRHEAD schon vor 20 Jahren besser drauf hatten als irgendeine andere Band (Lemmy & Co. hatten es im Gegensatz zu ENTOMBED aber nie nötig, plötzlich einem derzeit angesagten Trend aufzuspringen). Was sich ENTOMBED von einem solch gravierenden Stilwechsel versprechen, ist mir schleierhaft; die älteren Fans sollten jedenfalls äußerst vorsichtig an die Scheibe herangehen und sie vor dem Kauf unbedingt zuerst anchecken, um später keine böse Überraschung zu erleben.
3 Punkte - Wolfgang Volk (09.03.1999)