Zu früh gefreut. Nach einem sehr interessanten und vielversprechenden Beginn (schneller Metal mit Folk-Einflüssen) zeigen EBONY TEARS ihr wahres Thrash/Death Metal Gesicht und powern los wie der Teufel. Musikalisch ist
Tortura Insomniae auch durchaus ansprechend und trotz aller Härte und Schnelligkeit immer noch melodiös. Sobald aber Sänger Johnny sein Maul aufmacht und mit seinen Death Vocals ins Mikro krächst (warum klingen eigentlich fast alle Death-Sänger gleich...?) geht der positive Eindruck flöten und man quält sich durch weitere 50 Minuten. Quälen ist allerdings der falsche Ausdruck, denn die Instrumentalteile sind echt klasse und vom feinsten. Hierbei ist vor allem die erstklassige Gitarrenarbeit (sowohl die Riffs als auch die Soli) zu nennen, die sehr abwechslungsreich und mit vielen Rhythmuswechseln versehen ist. Bei verschachtelten Riffs wie beispielsweise auf
Skunk Hour, dem stärksten Stück des Albums, werden sogar Erinnerungen an Mike Wead (HEXENHAUS) wach. Auch die Violinen verleihen der Musik einen besonderen Touch, aber diese Einsätze sind jeweils nur von kurzer Dauer. Prinzipiell ist
Tortura Insomniae ein sehr vielversprechendes Debüt. Der Band kann allerdings nur geraten werden, sich von Johnny zu trennen und statt dessen die sehr guten Additional Session Musiker Alex Lycke und/oder Carina Olsson als Sänger/Sängerin zu verpflichten, wenn man weiterkommen will.