Ein süßer Käfer ist sie ja noch ... das ist aber auch schon alles, was man mittlerweile Positives über Doro Pesch sagen kann. Mit WARLOCK gehörte die Blondine in den 80ern noch zu Deutschlands Vorzeige-Metallern, aber seit Beginn ihrer Solokariere ist die kleine Düsseldorferin konstant und konsequent auf Schmusekurs und Weichspüler-Niveau abgesackt, und auch
Calling The Wild bildet erwartungsgemäß keine Ausnahme. Gott sei Dank hat Doro auf diesem Album endlich wieder Abstand von den industriellen Einflüssen der letzten beiden Scheiben genommen und sich wieder auf "handgemachte" Rockmusik besonnen, aber besonders toll ist das Ergebnis natürlich trotzdem nicht geworden. Im typischen DORO 3-Minuten Stil plätschern alle 15 Songs bittersüß und mit einem fürchterlichen Akzent belanglos vor sich hin, ohne auch nur ein einziges mal näher aufhorchen zu lassen. Zu üblichen 08/15 Rock gesellen sich auch mal wieder zwei Songs mit deutschen Texten (
Ich Will Alles und
Danke), die die vorpupertären Mädchenträume aller 13-14jährigen wieder einmal neue Nahrung geben. Sorry, aber alles andere als Ironie und Sarkasmus ist bei DORO fehl am Platz ... diese Mucke ist schlicht und einfach größtenteils Verdummungsmusik für die Teenies von heute.