Die Künstlergemeinschaft DREAMS OF SANITY um Ausnahmesängerin Sandra Schleret und Songwriter Christian Marx hat sich seit ihrem bemerkenswerten Klasse-Debüt
Komödia zu einer festen Band formiert, und legt mit
Masquerade erneut ein verspieltes wie souveränes Konzeptalbum vor, das neue Maßstäbe setzt. Wenn der Erstling schon eine musikalische Verwandtschaft zum Musical erahnen ließ, haben DREAMS OF SANITY mit
Masquerade auch thematisch den Bogen geschlagen und inszinieren auf diesem Album ihre persönliche Interpretation der Romanvorlage des Phantoms der Oper. In musikalisch und gesanglich perfekter Manier setzt sich die Scheibe mit den Beweggründen der in sich zerrissenen Titelfigur auseinander und verschafft so dem Hörer einen sensiblen und tiefergehenden Einblick in die Charaktere des Phantoms Erik und der Tänzerin Christine. Unglaublich einfühlsam komponiert wurde das Thema musikalisch derart fantastisch umgesetzt, wie ich es bislang noch von keiner annähernd vergleichbaren Band gehört habe. Als zusätzliche Auseinandersetzung mit der Thematik und Annäherung an die musikalische Ebene der Geschichte nehmen sich DREAMS OF SANITY auf
Masquerade auch dem Titelstück des Hart/Webber Musicals an, und übersetzen dieses in ihre eigene Sprache. Dabei zeigt das Phantom, entgegen der Originalaufnahmen, bereits in seinem Gesang die zerbrechlich dunkle Zerrissenheit seines Charakters auf. Für diese Rolle fand man in Tilo Wolff (LACRIMOSA) einen geeigneten Interpreten, der im Duett mit Sandra dem Zwiegespräch von Erik und Christine eine nie gekannte Dimension verleiht. Was soll man groß sagen ... mit Metal oder klassischem Prog hat
Masquerade zwar nichts zu tun, aber wer open-minded einmal in eine völlig neue Klangwelt abtauchen will, kann sich hierfür ohne jegliche Abstriche für
Masquerade entschließen.