Mit diesem Werk hätte ich mich vermutlich neulich, als ich eine schlimme Halsentzündung hatte und keinen vernünftigen Ton mehr rausbrachte, besonders gut identifizieren können. Meine Güte, Leute - muß dieses blödsinnige Gekotze denn wirklich sein??? Wenn das nicht wäre, dann könnte man dieses Album nämlich durchaus als super bezeichnen. Wie man an dieser Einleitung schon ahnen kann, huldigt die schwedische Formation dem Melodic Death Metal, und
Projector, das vierte Werk (neben den beiden Mini-CDs) von DARK TRANQUILLITY dürfte mal wieder alles bieten, was das Herz ihrer Fans begehrt. Die für eine Band dieses Genres überraschend komplexen Songstrukturen und die schönen Melodien entschädigen zartbesaitete ProggerOhren wie die meinen fast für die verbalakustische Zumutung, die nur an einigen Stellen von Gesang, der diesen Namen in seiner Grundbedeutung auch wirklich verdient, abgelöst wird. Aber auch die traurige Tatsache, daß Mikael Stanne fast durchgängig klingt wie eine von einem Dreißigtonner überfahrene Kröte, führt zu keinem nennenswerten Punktabzug, denn das Scheibchen ist wirklich absolut empfehlenswert. Anspieltips:
UnDo Control, auf dem zwischendurch sogar eine Gast-Sängerin ins Mikro säuselt, oder
To A Bitter Halt, das durch seine filigrane Gitarrenarbeit auffällt.