Hut ab! Waren nach ihrem letzten Opus
Symbols For The Blue Times die Erwartungen doch sehr hoch, gelingt es den (mittlerweile nur noch vier) Berlinern ohne weiteres, mit ihrem neuen Werk noch einen draufzusetzen.
Man kann mittlerweile durchaus behaupten, daß Depressive Age definitiv eine Bereicherung der Deutschen Metal-Szene darstellen; es gibt wirklich keine Band (weder national noch international), mit der sich der eigenwillige und von hohem Wiedererkennungswert geprägte Stil von Depressive Age vergleichen ließe. Die zwischen Agressivität und Melancholie hin- und hergerissenen Songs, gepaart mit dem charismatischen und außergewöhnlichen Gesang von Jan Lubitzki stellen eine homogene Einheit dar, lediglich
Toyland Hills ist meiner Meinung nach etwas schwach ausgefallen und kann mit dem Level dar restlichen Stücke nicht so recht mithalten; ein Manko, das durch Knaller wie
Remember,
Teenage Temples,
New Machine Wisdom oder der famosen Coverversion von Bronski Beat's
Small Town Boy locker wieder wettgemacht wird. Der auf
Symbols Of The Blue Times eingeschlagene Stil wird im großen und ganzen beibehalten und durch den dezenten Einsatz von Keyboards und Drumsamples bei einigen Songs allerdings noch weiter angereichert, so daß man auch keinesfalls von Stagnation sprechen kann. Unterm Strich ein herausragendes Album; besser kann man Metal der neunziger Jahre kaum interpretieren.