Kaum einem Album wurde so entgegen gefiebert wie dem neuen CRIMSON GLORY Longplayer
Astronomica. Und die Frage aller Fragen war im Vorfeld: werden CRIMSON GLORY an ihre Meilensteine
Crimson Glory und
Transcen-dence anschließen oder wird es ein ähnliches Debakel geben wie beim vielgeschmähten
Strange And Beautiful Album? Die Antwort lautet: weder noch! Mit
Astronomica bricht vielmehr ein völlig neues CRIMSON GLORY Zeitalter an, das von der epischen Spannung zwar ansatzweise an die ersten Platten erinnert aber trotzdem absolut anders klingt. Dieser neue Klang liegt einerseits an der moderneren Produktion und andererseits natürlich auch am neuen Sänger Wade Black, der es sehr gut versteht trotz seiner hohen Stimmlage keine Vergleiche mit Midnight aufkommen zu lassen. Da dieser Punkt die Fans/Leser vermutlich besonders interessieren dürfte, soll hier etwas näher auf den neuen Frontmann eingegangen werden. Und um gleich einen direkten Vergleich mit anderen Sängern zu bringen: Wade klingt verdammt nach Ripper Owens (JUDAS PRIEST) und hätte zweifelsohne ebenfalls einen sehr guten Rob Halford Nachfolger abgegeben. Aber nicht nur stimmlich, auch musikalisch gehen CRIMSON GLORY auf
Astronomica neue Wege, was vermutlich auch überaus sinnvoll ist, denn
Transcendence wäre im gleichen Stil vermutlich gar nicht zu erreichen gewesen (zumal Midnight hier eindeutig im Vordergrund stand). Stilistisch gesehen ist
Astronomica wesentlich straighter geworden als die beiden ersten Platten, trotzdem hat auch diese Scheibe eine nicht unerhebliche Ausstrahlung und Spannung inne, die aus der Zusammenarbeit von Jon Drennings und Ben Jacksons Gitarrenarbeit, verbunden mit Wades Gesang resultiert. Fundierte und hervorragend passende Schlagzeugbegleitung liefert Steve Wachholz, der den meisten Fans noch als Drummer von SAVATAGE ein Begriff sein dürfte. Das Album als reinen Progressive Metal abzustempeln wäre vermutlich falsch; vielmehr handelt es sich bei
Astronomica um ein relativ eingängiges Metal Album mit einigen JUDAS PRIEST Anleihen, das in einigen Passagen (z.B. im Mittelteil von
Touch The Sun) technisch verspielt ist, aber im großen und ganzen kaum spezifiziert werden kann. Hier ist einfach alles drin: Härte, Melodien, Atmosphäre und enorm viel Eigenständigkeit. Wenn man erst einmal den direkten Vergleich mit den "alten" CRIMSON GLORY aus dem Kopf bekommen hat, sollte man
Astronomica durchaus mehrere Hördurchläufe widmen, denn verdient hat es diese Scheibe bestimmt.