Ein relativ interessantes und schwer zu beschreibendes Klangerlebnis liefern CRYPTIC CARNAGE mit ihrem zweiten Album
Rozelowe ab. Stilistisch trifft auf das Konzeptalbum über die gleichnamige Heimatstadt der Band die Beschreibung "moderner, avantgardistischer Dark Metal mit Death Vocals" wohl am ehesten zu, wenngleich zusätzlich zu den genannten Begriffen folkloristische Harmonien integriert wurden, was beispielsweise auf
Beauty At Everytime deutlich wird. In Puncto Stimmung und Atmosphäre ist den Jungs also ein echter Treffer gelungen, wobei der Schlagzeug-Sound allerdings wesentlich druckvoller hätte ausfallen können (Scheiß Digi-Drums). Die unausweichliche Kritik richtet sich somit wieder einmal auf den Gesang, bei dem man unbegreiflicherweise größtenteils auf Felix von CREMATORY zurückgegriffen hat (teilweise auch auf Lotte, Ex-CREMATORY). "Unbegreiflich" deshalb, weil das stimmliche Volumen von Mike, Michael und Sandro zumindest für den Hintergrund völlig ausreichend ist. Und wenn man schon unbedingten Wert auf einen Gast-Leadsänger legt, dann hätte man sich besser für einen cleanen Sänger entschieden, dessen Stimme das Album nicht so extrem in die Death-Ecke gedrängt hätte, denn vom klassischen Todesmetall hebt sich
Rozelowe wohltuend ab. Vielleicht finden CRYPTIC CARNAGE bis zu ihrem nächsten Album einen festen Sänger, und dann könnte der Daumen vielleicht sogar richtig nach oben gehen.