Sehr gute Ansätze, um zu einer weiteren progressiven Metalhoffnung zu werden, weist die multikulturelle Band CRISES auf, deren Mitglieder gleich aus drei verschiedenen Ländern (USA, Deutschland, Tschechische Republik) stammen. Doch gerade in der Prog Rock/Prog Metal Szene liegen die Maßstäbe immens hoch, so daß ein Heranreichen an diese hohen Erwartungen nur den wenigsten Bands zur Gänze gelingt. CRISES sind den meisten anderen Bands dieser Stilrichtung in dieser Beziehung schon ein ganzes Stückchen voraus, da sie die erwähnten Erwartungen bereits jetzt schon zu einem hohen Prozentsatz erfüllen können. Die überwiegend langen Songs sind teils mit einigen Breaks komplex strukturiert, weisen auf der anderen Seite aber auch so eingängigflüssiges Material auf, daß man nicht von reiner "Musik für Musiker" reden kann. Besonders der erste Teil der CD beinhaltet einige DREAM THEATER Einflüsse, allerdings sind diese Einflüsse nur sehr bedingt auszumachen, so daß
Broken Glass trotz dieser leichten Anleihen sehr eigenständig klingt. Kopfzerbrechen macht mir eigentlich nur der sehr ordentliche, aber nicht gerade herausragende Sänger Russell Gray. Ob bei ihm eine Steigerung einsetzen wird, ist fraglich. Wie bereits gesagt, macht er seine Sache wirklich gut, aber in puncto Ausdrucksstärke wird er mit Sicherheit niemals die Klasse eines James LaBrie, Ray Alder oder gar Geoff Tate zu seinen guten Zeiten (vor
Hear In The Now Frontier) erreichen. Fazit: Eine vielversprechende Band, die künftig noch sehr auf sich aufmerksam machen wird, wenn sie weiterhin an sich arbeitet.