Stilwechsel gehen bekanntlich des öfteren nach hinten los. Beispiele hierfür gab es in letzter Zeit ja mehr als genug (METALLICA, QUEENSRYCHE, ANNIHILATOR etc.). Aber liebe Gothic Metal Fans, seid beruhigt: Bei CREMATORY ist das zum Glück nicht der Fall. Melodischer Gothic Metal der Neuzeit ist auf
Awake wieder angesagt. Die erwähnenswerteste Neuerung gegenüber dem Vorgänger
Crematory ist die Tatsache, daß neben dem ausdrucksstarken Gesang von Felix dieses mal auch Gitarrist Lotte Gesangsparts zum Besten gibt. Dadurch wird die stimmliche Vielfalt logischerweise ausgebaut und läßt die Musik noch interessanter und abwechslungsreicher klingen. Musikalisch lassen CREMATORY keinen Zweifel aufkommen, daß sie zurecht zu den besten Bands ihres Genres zählen, auch wenn die Mucke keine weltbewegende Innovation darstellt. Speziell die Keyboards von Katrin werden sehr geschickt im Hintergrund eingesetzt und sorgen für die richtige atmosphärische Untermalung. Auch hinsichtlich des Tempos ist gekonnte Abwechslung angesagt. Beispielsweise folgt nach dem äußerst stimmungsvollen
Awake das schnellere und mit Wave-Untertönen versehene
Tempel Of Love Wenig glaubwürdig wirken allerdings die deutschen Texte bei
Crematory. Nichts gegen Experimente, aber das kann Thilo Wolf (LACRIMOSA) besser. Auch
My Last Words haut mich nicht gerade vom Hocker. Bombastische Klänge mit schönem, eingängigen Gesang machen allerdings
Mirror, das Abschlußlied auf dem Album, zu einem echten Klangerlebnis - für mich der stärkste Song auf
Awake. Gothic Metal Fans sollten die Scheibe unbedingt checken, es lohnt sich.