Endlich wieder ein Lebenszeichen von einer der talentiertesten deutschen Neo Prog Rock Bands der 90er. Nach einer langen Pause von über drei Jahren legen CHANDELIER mit
Timecode ihren sehnlichst erwarteten Nachfolger von
Facing Gravity vor. Bei einer Spieldauer von über 70 Minuten wird den Fans wieder einmal alles geboten, was das Prog-Herz höher schlagen läßt. Mit neuem Schlagzeuger (Thomas Jarzina) und neuem Bassisten (Stefan Scholz) hat sich zwar das Line-Up, nicht aber der Stil und die Qualität der Musik geändert. Musikalisch anspruchsvoll, abwechslungsreich und spannungsgeladen sind mehrere Knaller auf der Scheibe vertreten. Nach den beiden starken Songs
Expedition und
Timecode folgt mit dem über 11-minütigen
Half Empty, Half Fool das vielleicht beste Lied des Albums (Anspieltip!). Die anschließende Ballade
Child Of Hope weiß dagegen nicht so recht zu überzeugen, da sie doch relativ kitschig ausgefallen ist.
Living In The Human Race ist wiederum ziemlich gut geworden und steht auch als Paradebeispiel für einen Verbesserungsvorschlag/eine Kritik meinerseits hinsichtlich Martins Gesangstechnik: Eine mutigere, ausdrucksstärkere und theatralischere Betonung würde für noch mehr Spannung sorgen (Remember the style of FISH ...). Trekkies aufgepaßt:
Ferengi Lover, der Spaßsong des Albums, handelt von einem Ferengi mit Vorlieben für leicht bekleidete Klingonenladies - für Leute, die diesen Humor verstehen, affengeil. Die letzten drei Lieder
Have A Break,
When The Night Begins und
Mountain High sind zwar alle recht gut geworden, können aber das ansonsten sehr hohe Niveau der ersten Songs nicht ganz erreichen. Trotzdem ist
Timecode ein rundum gelungenes Album geworden, das die Fans für die Jahre des Wartens entschädigen dürfte.