Mir ihrem zweiten Album unternimmt das aus San Francisco stammende Quintett CAIRO einen Streifzug durch orchestrale und progressive Rockgefilde, deren Wurzeln eindeutig in den 70er Jahren angesiedelt sind. Metal-Einflüsse, die auf dem selbstbetitelten Debüt zumindest ansatzweise vorhanden waren, sind diesmal ganz außen vor gelassen worden. Der Titel des Albums spiegelt das inhaltliche Klangszenario auf vortreffliche Weise wieder: ein musikalisches Wechselbad der Emotionen. Im Stil von Bands wie YES oder ELP duellieren sich fulminante Gitarrenfirnamente mit luftigen Keyboardpirouetten und die technisch außerordentlich anspruchsvollen Schlagzeugmalereien setzen dem Ganzen die Krone auf. Die Komplexität des Songwritings wird allein schon durch die Länge der Lieder deutlich, da von den fünf Songs lediglich
Then You Were Gone die 10 Minuten Grenze unterschreitet. Als Nachteil solcher Monumentalwerke liegt allerdings auf der Hand, daß manche Songs einfach zu überladen wirken (speziell
Valley und
Western Desert) und aneinandergereiht über die gesamte Spielzeit hinweg zu ermüdend werden. Jazz-Fans werden an dem Mittelteil von
Valley zwar ihre helle Freude haben, aber im Prinzip ist das einfach zuviel. Ähnlich wie bei den letzten beiden MAGELLAN Platten gilt: Weniger wäre mehr gewesen. Trotzdem ist
Conflict And Dreams ein erstklassiges Album, das allen Progressive Rock Fans wärmstens empfohlen werden kann.