Rock und (streckenweise) Metal treffen auf Klassik. Okay, der ein oder andere wird jetzt zu Recht sagen "ein alter Hut", aber BETO VAZQUEZ INFINITY hebt sich trotzdem von Bands wie NIGHTWISH oder EDENBRIDGE ab, da bei INFINITY der Metal Faktor kaum/weniger zutage tritt, sondern bei diesem Projekt mehr Wert auf ruhigere Momente und ausdrucksstarken Atmosphären gelegt wird. Und wer eignet sich gesanglich für eine solche Umsetzung besser als Tarja Turunen, Sabine Edelsbacher und Candice Night ((NIGHTWISH, EDENBRIDGE, BLACKMORE'S NIGHT)? Und genau diese Sängerinnen konnte Beto Vasquez für sich gewinnen - ebenso wie Fabio Leone für die männlichen Vocals, den man bestens von RHAPSODY und auch ATHENA und VISION DIVINE her kennt, aber der lediglich im Abschlußtrack The Battle Of The Past zu hören ist (bei allen anderen Stücken ist ausschließlich Frauen-Power angesagt). Zu diesem letzten Song kann man übrigens anmerken, dass er durchaus RHAPSODY-Einflüsse beinhaltet aber nicht so richtig zum Rest der CD passen will (trotzdem ist es eine sehr starke Nummer). An dieser Stelle sei zur Betonung nochmals darauf hingewiesen, dass man INFINITY keinesfalls direkt mit einer der Gruppen vergleichen kann, in denen die Mädels normalerweise singen, da die Musik sehr eigenständig ist und sehr wenig Metal-Einflüsse beinhaltet. Dafür begeistern der Ausdruck, die Atmosphäre und das Songwriting, das man einfach gehört haben muss, um sich ein eigenes Bild über das Album zu machen. Wer weiblichen Gesang favorisiert, ein Faible für ruhiges aber auch bombastisches und ausdrucksstarkes Feeling hat und nicht allzu viel Wert auf harten Metal legt, dem sei BETO VAZQUEZ INFINITY ausdrücklich zum Anchecken ans Herz gelegt.
13 Punkte - Wolfgang Volk (12.01.2002)