BEYOND TWILIGHT ist ein neuer skandinavischer Name in der Musikszene – und diesen Namen wird man auch nicht so schnell vergessen, wenn man erst mal das Debütwerk The Devil's Hall Of Fame gehört hat! Mit seiner Vorgängerband TWILIGHT konnte Mainman und Keyboarder Finn Zierler bereits mit Eye For An Eye auf sich aufmerksam machen, aber der nun vorliegende Konzept-Opus schlägt diese Scheibe mit Sicherheit um Längen. The Devil's Hall Of Fame kann man wohl am besten als „epischen Progressive Metal" bezeichnen, dessen Atmosphäre und Ausstrahlung voll unter die Haut gehen. Die Grundstimmung des Albums ist demzufolge episch-dramatisch, wofür vor allem die ungeheuer kraftvolle Stimme von Jörn Lande verantwortlich ist, die sich in das ausdrucksstarke Songwriting perfekt integriert. Tempomäßig bewegt sich das Werk eindeutig in langsameren Bahnen, d.h. von doomigen Teilen bis hin zum Midtempo, aber trotz der Tatsache, dass schnellere Tracks nicht vorhanden sind, wirkt die Scheibe nie langweilig, sondern immer spannend und oftmals sogar richtiggehend monumental. Interessant ist übrigens der Hintergrund zur Entstehung des Albums: geschrieben wurden die Songs zu The Devil's Hall Of Fame nämlich ohne jegliche Instrumente und isoliert von der Außenwelt in der Sahara im Atlas-Gebirge, wo Mastermind Finn seinen Visionen freien Lauf lassen konnte. Einer der Highlights ist ohne Zweifel Shadowland, das fast schon eine „Monumental-Metal-Oper" ist, und deren epische Ausstrahlung den Zuhörer einfach gefangen nehmen muss, sofern er dafür empfänglich ist. Vom Begriff „Progressive Metal" sollte man sich übrigens nicht täuschen lassen - The Devil's Hall Of Fame beinhaltet zweifellos einige technisch aufwendige Passagen, aber die sind immer songdienlich arrangiert und nerven nie durch vefrickelte Angeberei. Ein kleines bisschen kann man das Album vielleicht mit DIOs letztem Output Magica vergleichen, aber genauso gut kann man vereinzelte Anleihen von SAVATAGEs Dead Winter Dead erkennen. Letztendlich ist The Devil's Hall Of Fame aber natürlich trotzdem extrem eigenständig geworden, so dass alle annähernden Vergleiche lediglich als grober Anhaltspunkt zu sehen sind, und keinesfalls als direkte Vorlage angesehen werden dürfen. Fazit: wer sich schon immer dem epischen Progressive-Atmospheric Metal zugehörig gefühlt hat, der sollte in BEYOND TWILIGHTs Debütalbum unbedingt einmal reinhören.
13 Punkte - Wolfgang Volk (23.07.2001)