Vorweg, an den Vorgänger
Accident Of Birth kommt der aktuelle Silberling nicht ganz heran. Aber keine Angst!
The Chemical Wedding ist ein erstklassiges Metal-Album geworden. Und so kann ich auch ohne rot zu werden sagen, daß dieses Werk der Ex-"Eisernen Jungfrauen" Bruce und Adrian mindestens 10mal besser ist als das ihrer ehemaligen musikalischen Weggefährten. Überraschend düster und aggressiv steigt Meister Bruce ein:
King In Crimson wird von einem Gitarrenriffing eröffnet, wie man es von Adrian Smith bislang noch nicht gehört hat. Sehr, sehr heavy, aber mit dem Schuß gewohnter Harmonie, der den Song wieder zu dem macht, was man so von Mr. Smith kennt. Der Titeltrack
Chemical Wedding ist dann wieder ein urtypischer Dickinscher Ohrwurm vom Feinsten, und mit dem Song
The Tower setzt er gleich noch einen drauf. Seit dem ersten Hördurchlauf geht mir dieses Stück nicht mehr aus meinen Gehöhgängen. Eine Basseinleitung à la
Wrathchild, Gitarrenharmonien der alten QUEENSRYCHE-Schule und Gesangsmelodien wie in besten MAIDEN Zeiten. Das Album im Ganzen strotzt nur so vor musikalischer Ausgereiftheit, ob man sich nun
The Book Of Thel oder die Halbballade
Gates Of Urizen reinzieht, Adrian und Bruce zeigen wieder einmal mehr, daß sie ein eingespieltes Team sind. Kaum vorzustellen, was die Herren mit ihren ehemaligen Kollegen zustande bringen könnten. Aber zurück von Wolke 7. Mit dem fantastischen
Jerusalem ziehen sie nochmal alle Register. Der Song lebt von seiner musikalischen Spannung, die sich ganz langsam durch das gesamte Stück zieht. Mit
Machine Men und
The Alchemist endet ein mehr als gelungenes, nein ich würde sagen ein überdurchschnittlich gutes Metal-Album. Ich freue mich schon jetzt, wenn Dickinson & Co Anfang November durch unsere Hallen und Clubs touren.