Laßt Euch von dem Bandnamen nicht irritieren, BLACK SYMPHONY gehören nicht zu den Vertretern symphonischen Speed'n'Heavy Metals wie SYMPHONY X oder RHAPSODY. Statt dessen steht die Band für modernen und groovenden Melodic Metal, der als wesentlich härterer und experimenteller Nachfolger zu dem von AEROSMITH oder GUNS'N'ROSES kreierten Stil anzusehen ist. Im Mittelpunkt von Black Symphony steht der enorme Groove des Albums, der mit eingängigen Melodic-Lines bereichert worden ist. Die straighten Gitarrenriffs werden durch die äußerst abwechslungsreiche Rhythmusfraktion Bass/Schlagzeug und viele Piano- und Keyboarduntermalungen unterstützt und über all dem wurde der Gesang in den Vordergrund gemischt, der allerdings reine Geschmackssache ist. Wer auf Sleeze Rock Gesang á la Rose oder Tyler steht wird vermutlich begeistert sein, reine True Metal Fans werden eher von Posertum reden. Herausgekommen ist ein sehr interessantes und teilweise sogar innovatives Album, das aber ziemlich gewöhnungsbedürftig ist und nicht jedem gefallen wird. Ein kommerzieller Erfolg auf breiter Ebene ist auf jeden Fall bei manchen Songs drin, aber ob die Band auch in der "reinen" Metal Szene Fuß fassen kann, ist fraglich. Ich persönlich finde Black Symphony zwar durchaus interessant aber auf Dauer auch ein wenig nervig, weil das Gesleeze, der Groove und die Experimentierfreudigkeit (bestes Beispiel: der Titeltrack The Black Symphony) manchmal zu penedrant aufgesetzt wirken. Irgendwie habe ich das Gefühl, die Jungs wollten es allen recht machen, aber durch diese eigentlich positiv zu beurteilende Absicht ist ein größeres stilistisches Durcheinander herausgekommen, als gut für das Album ist.
9 Punkte - Wolfgang Volk (06.05.1998)