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Andromeda - Extension Of The Wish
(War Music, Schweden-Import) 44,18 min

ANDROMEDA sind wohl derzeit die schwedische Prog-Power-Metal-Nachwuchshoffnung schlechthin. Mit Extension Of The Wish liegt das vielumjubelte Debüt der fünf Schweden vor, die sich für die Aufnahme eines Leihvokalisten bedient haben. Mittlerweile haben sie mit David Femberg einen festen Sänger an Bord. Die Scheibe beginnt furios. Atmosphärische Keyboards gepaart mit gestochen scharfen sowie druckvollem Gitarrengewitter. The Words Unspoken gehört wohl schon jetzt zu den besten Progmetal-Songs des Jahres. Dass mit Johan Reinholdz ist ein virtuoser Saitenflitzer an Bord ist, merkt man zwar oft genug, aber noch stört es nicht, denn ANDROMEDA kehren oft genug in straight-melodische Gangarten zurück. Dass man auch als junge Musiker eine Band wie DREAM THEATER an die Wand frickeln kann, zeigt Crescendo Of Thoughts. Instrumental ein Leckerbissen, songwriterisch leider ein bunter Flickenteppich, der immer wieder zu begeistern vermag, aber keinen schlüssigen Eindruck hinterlässt. Voll was auf die Mütze gibt's mit In The Deepest Of Waters ... ultraharter Fusionprogpowermetal ... selten so was abgefahrenes und durchgeknalltes gehört. Durchsetzt von effektvoll ambienten Keyboardsequenzen prügelt sich der Song mehr in den Bauch als in die Gehörgänge. Nicht gespart wird auch bei Chameleon Carneval, jedoch kommt der Song so jazzig und groovend daher, dass einem der anfangs offen stehende Mund gegen Songende doch noch voll Wasser steht. Star Shooter Supreme ist aber endgültig zuviel des Guten: ultraharter Powermetal mit progressiven Anleihen, der melodie-verliebten Hörern einfach keinen Spaß mehr macht. Gut, dass man mit Extension Of The Wish wenigsten zwei Minuten verschnaufen kann, bevor es wieder in die Vollen geht. ANDROMEDA sind eine sehr talentierte Band, die eins garantiert nicht mehr braucht: Instrumentenunterricht. Wenn es die Jungs jetzt noch schaffen, das Gefrickel zugunsten von klaren Gesangslinien und konstanten Melodiestrukturen zurückzuschrauben, dann steht einem europaweitem Durchbruch nichts im Wege.
Markus Weis (25.06.2001)
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