Prog-Art-Musik zum richtigen Zuhören gibt es von der Schweizer Formation MOONDAZE zu vermelden. Die neue Mini-CD Seek After Venus bietet anspruchsvollen und gleichfalls eingängigen Progressive-Art Rock mit vielen überraschenden Wendungen, verschiedenen ruhigen Spannungsbögen und tiefergehenden Texten, die dem Niveau der Mucke in nichts nachstehen. Begonnen wird mit dem ruhigen und atmosphärischen Got Used To It, das eingängig aber trotzdem interessant daherkommt und vor allem die Emotionen des Zuhörers anspricht. Wesentlich rockiger und auch leicht verschachtelter folgt 3rd November, das fast schon als Mini-Musical-Drama konzipiert ist, wobei allerdings das Feeling nicht so ausgeprägt im Vordergrund steht wie beim Opener. Der dritte Song des Albums (und gleichzeitig Abschlussnummer) trägt den Titel Un-Coming und kann als Melange der beiden vorherigen Stücke angesehen werden, d.h. etwas flotter (aber trotzdem immer noch im relativ ruhigen Bereich angesiedelt) und gleichzeitig atmosphärisch angehaucht. Im Vordergrund steht der einfühlsame Gesang von Manu, der mit seiner Stimme die bereits angesprochene Atmosphäre gut in Szene setzt, wenngleich ein kleines bisschen Abwechslung mehr nicht schaden könnte (zur Erklärung: extreme Spannungsverlagerungen durch Akzentuierungen wie sie beispielsweise Fish oder Peter Gabriel perfekt drauf hatten, findet man bei MOONDAZE nicht). Ach ja, letzteres soll übrigens keinesfalls heißen, dass MOONDAZE stilistisch mit MARILLION oder GENESIS vergleichbar sind, denn die Schweizer haben durchaus ihren absolut eigenen Stil gefunden, den man mit keiner anderen Band vergleichen kann. Prog und Art Rock Fans könnten Seek After Venus aber durchaus einmal anchecken und sich ein eigenes Urteil bilden.