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Vendetta - Brain Damage

Anfang/Mitte der 80er Jahre formierte sich im Strom der Power und Thrash Metal Bewegung mit VENDETTA die deutsche Antwort auf die amerikanischen Vorreiter-Bands dieser Genres. Bereits mit Go And Live...Stay And Die konnten die Jungs für einiges Aufsehen sorgen, doch der Nachfolger Brain Damage war eine deutliche Steigerung zum Debüt. Auch wenn Anleihen an METALLICA unüberhörbar waren, muß man VENDETTA eine gehörige Portion Eigenständigkeit bescheinigen. Vom Aufbau her erinnerte Brain Damage allerdings stark an Ride The Lightning und Master Of Puppets: Nach einem harten Einstieg (War) folgte der Titeltrack des Albums (Brain Damage), der sich vor allem durch einen sehr guten Refrain (I'm Cryin' Help Me Screamin' ...) seinen Weg in die Gehörgänge bahnte. Auch den Halbballaden-Vorbildern Fade To Black und Welcome Home (Sanitarium) wurde in Form von Precious Existence Tribut gezollt, wobei anzumerken ist, daß dieses Lied mit Sicherheit der absolute Highlight des Albums war. Musikalisch unterschied sich VENDETTA von anderen deutschen Bands in erster Linie dadurch, daß ihnen ihr Herkunftsland nicht anzuhören war. Dies galt aber wohlgemerkt nur für die Musik und nicht für den Gesang, womit wir beim Hauptkritikpunkt wären. Die beiden Gitarristen Daxx und Micky teilten sich das Mikro, aber während Micky durchaus stimmliche Qualitäten vorzuweisen hatte, konnte Daxx leider absolut nicht überzeugen. Im Nachhinein betrachtet war dies wohl auch einer der Hauptgründe, warum VENDETTA der große Wurf nie gelang und sie sich nicht in der Bell Etage des German Metal etablieren konnten, wo Bands wie ACCEPT, WARLOCK und später HELLOWEEN oder KREATOR thronten. Schade eigentlich, denn das Potential war zweifelsohne vorhanden. Mit einem guten Sänger wäre mit Sicherheit mehr drin gewesen; so aber löste sich die Band nach diesem sehr vielversprechenden Album auf und wart nie mehr gesehen ...
12 Punkte - Wolfgang Volk (05.02.1998)