In ein ähnliches Horn wie STRATOVARIUS stoßen die Portugiesen von ORATORY, die mit
Illusion Dimensions ihr Longplayer-Debüt vorlegen. Und allein schon der (grobe) Vergleich mit STRATOVARIUS zeigt deutlich an, in welche Richtung die Mucke des portugiesischen Sextetts stilistisch tendiert, nämlich zu melodischen Heavy Metal, bei dem man vielleicht noch ANGRA als weiteren Anhaltspunkt nennen kann. Im Vordergrund stehen demzufolge eingängige Melodien, teilweise epische Arrangements, klassische Instrumentierungen und gefühlvolle Soli. Mit Ana Lara und Marco Alves besitzen ORATORY außerdem sowohl eine weibliche als auch männliche Stimme, wobei Alves allerdings den Löwenanteil der Leadvocals übernimmt, während Ana Lara eher bei den Chören und nur bei vereinzelten Solopassagen in den Blickpunkt tritt. Schwachpunkte sucht man bei
Illusion Dimensions vergebens, die technische Umsetzung der Kompositionen ist ohne Fehl und Tadel und das Songwriting trifft genau den Nerv des heutigen Melodic Metal. Bei allem Lob muss man aber andererseits auch darauf hinweisen, dass ORATORY die klasse von Elitebands wie eben STRATOVARIUS und ANGRA noch nicht erreichen, aber schließlich ist die Band noch sehr jung und vielversprechend, daher ist es vermutlich nur eine Frage der Zeit, wann die diesen besonderen Begeisterungsgrad entdeckt, den die ganz Großen bereits haben.